Das WORT, das die Welt auf den Kopf stellte

Robert J. Wieland

Und wenn ich mit Menschen- und Engelzungen rede, aber keine Liebe habe, so bin ich ein tönendes Erz oder eine klingende Schelle.

Und wenn ich weissagen kann und alle Geheimnisse weiß und alle Erkenntnis habe, und wenn ich allen Glauben besitze, so dass ich Berge versetze, habe aber keine Liebe, so bin ich nichts.

Und wenn ich alle meine Habe austeile und meinen Leib hergebe, damit ich verbrannt werde, habe aber keine Liebe, so nützt es mir nichts!“

(Paulus in 1. Korinther 13, 1 - 3)

 

Im Original in Griechisch ist das Wort für Liebe hier „Agape“.

 

Geliebte, lasst uns einander lieben (mit Agape)! Denn die Agape ist aus Gott, und wer liebt (mit Agape), ist aus Gott geboren, und kennt Gott.

Wer nicht liebt (mit Agape), kennt Gott nicht, denn Gott ist Agape.

Darin ist die Agape Gottes zu uns geoffenbart worden, dass Gott seinen eingeborenen Sohn in die Welt gesandt hat, damit wir durch ihn leben möchten.

Darin besteht die Agape, nicht dass wir Gott geliebt haben, sondern dass er uns geliebt und seinen Sohn gesandt hat als Sühnopfer für unsere Sünden. …

Gott ist Agape, und wer in der Agape bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm.

Darin ist die Agape in uns vollkommen geworden, dass wir Freimütigkeit haben am Tage des Gerichts, …

Furcht ist nicht in der Agape, sondern die völlige Agape treibt die Furcht aus; denn die Furcht macht Pein; wer sich aber fürchtet, ist nicht vollkommen geworden in der Liebe.

Wir lieben (mit Agape), weil er uns zuerst geliebt hat (mit Agape).“

(1. Johannesbrief 4, 7 – 19).

 

Das WORT, das die Welt auf den Kopf gestellt hat

 

Glaubst du auch, dass es fantastisch ist, dass ein kleines Wort die Welt auf den Kopf stellen kann?

 

Ja, die Welt wurde einst mächtig erschüttert durch eine kleine Gruppe von Männern aus Palästina, die eine Botschaft brachten, die verkörpert wurde in einem eher unbekannten Wort. Ihre entsetzten Gegner in Thessaloniki (eine Stadt im heutigen Griechenland) bekannten seine Auswirkungen: „Diese Leute, die in der ganzen Welt Unruhe stiften, sind jetzt auch hier“ (Apostelgeschichte 17, 6; in der englischen King-James-Bibel wird der Vers so wiedergegeben: „Diese Leute, die die Welt auf den Kopf stellen, sind jetzt auch hier!“). Gemeint waren die dynamitgeladenen Boten und Apostel Christi, insbesondere Paulus und sein Mitstreiter Johannes.

 

Das Wort, das dieses mächtige Kunststück vollbracht hat, war kaum bekannt in der antiken griechisch-römischen Welt – ein griechischer Begriff, „agape (ä gä'pay)“. Es bedeutete: Liebe, aber es war revolutionär. Es war wie ein geistlicher Hammerschlag, der die Gedanken der Menschen überwältigte, und die Menschheit in zwei Lager spaltete, eines für und eines gegen dieses himmlische Konzept.

 

Diejenigen, die dafür waren, wurden über Nacht verwandelt in unbekümmerte, fröhliche Nachfolger von Jesus, bereit, ihr gesamtes Eigentum zu verlieren, ins Gefängnis zu gehen, oder sogar einen qualvollen Tod für ihn zu sterben. Diejenigen, die dagegen waren, wurden genauso schnell zu grausamen, blutrünstigen Verfolgern von denen, die Licht sahen in dem neuen Konzept der Liebe. Niemand, der diese Botschaft hörte, konnte einfach neutral bleiben.

Die geheimnisvolle Sprengkraft in dieser spirituellen Bombe war eine radikale neue Idee, als sie jemals von den Philosophen und ethischen Lehrern dieser Welt auch nur erträumt werden konnte. Es war wie eine neue Erfindung, die Freund und Feind gleichermaßen überraschte.

 

Es war nicht so, dass die Menschen der Antike kein Konzept von Liebe hatten; es wurde viel darüber gesprochen. Tatsächlich hatten die Griechen drei oder vier verschiedene Wörter für Liebe (unsere modernen Sprachen haben gewöhnlich nur eines). Aber die Art von Liebe, die in dem Wort „Agape“ ausgedrückt wurde, entlarvte gnadenlos alle anderen Konzepte von Liebe als entweder Nicht-Liebe oder Anti-Liebe.

 

Ganz plötzlich musste die Menschheit realisieren, dass das, was sie bisher „Liebe“ genannt hatten, nur übertünchte Selbstsucht war. Die menschliche Psyche wurde durch die neue Offenbarung völlig entblößt. Wenn du diese spirituelle Revolution willkommen geheißen hast, wurdest du selbst mit „Agape“ bekleidet; wenn nicht, hast du dich verwandelt in einen rasenden Feind des neuen Glaubens, weil dir dein Gewand des angeblichen Gutseins weggerissen wurde. Und niemand konnte mehr die Uhr zurückdrehen, weil „Agape“ ein Konzept war, für das die Zeit reif geworden war.

Als Johannes seine Feder nahm, um seine berühmte Gleichung niederzuschreiben: „Gott ist Liebe“ (1. Johannes 4, 8), musste er zwischen den verschiedenen griechischen Wörtern auswählen. Das dafür übliche, alltägliche Wort „Eros“ trug einen machtvollen Stempel in sich selbst. Geheimnisvoll und mächtig, wurde Eros als die Quelle allen Lebens angesehen. Es schwemmte wie ein Sturzbach aus einem gebrochenen Damm über alle Hindernisse des menschlichen Willens und der menschlichen Weisheit, eine Flut von Gefühlen, bekannt allen Menschen. Wenn eine Mutter ihr Kind liebt, war ihre Liebe Eros, angesehen als rein und edel. Genauso war es mit der abhängigen Liebe für ihre Eltern, und der Liebe, die Freunde untereinander haben. Außerdem war die gegenseitige Liebe zwischen Mann und Frau ein zutiefst geheimnisvoller Trieb.

 

Ist Gott Eros?“ fragten die Heiden der Antike. Ja, antworteten ihre Philosophen, einschließlich des großen Plato, weil Eros stärker ist als der menschliche Wille. Es bringt das Wunder von Babys hervor. Es schafft Freunde und Familien. Und es wohnt in jedem natürlicherweise. Deshalb, meinten die Heiden, müsse es der Funke der Göttlichkeit sein in allen Menschen.

 

Für die Menschen der Antike war die Liebe – genauso wie für uns heute – mehr oder weniger das süße Geheimnis des Lebens, der Zaubertrunk, der es ermöglichte, eine ansonsten unerträgliche Existenz auszuhalten. Plato hoffte, die Welt umzugestalten durch eine Art der Liebe, die er als „himmlischen Eros“ ansah. Die Worte, die heutzutage davon abstammen, habe eine ausschließlich sexuelle Bedeutung, aber Plato versuchte die Welt zu erheben aus diesem Sumpf der Wollust durch ein spirituell erhebendes Konzept, etwas Edles und Inspirierendes. Es beruhte darauf, höher aufzusteigen, frei zu werden von der körperlichen Lust und dem Angezogen werden von einem höheren geistlichen Wert für die Seele.

 

Aber Johannes konnte es nie über sich bringen zu schreiben, dass Gott Eros ist. Er versetzte die Denker seiner Zeit in Erstaunen, indem er sagte: „Gott ist Agape“. Und zwischen diesen zwei Worten erstreckt sich eine riesige Kluft, breiter als der Osten vom Westen entfernt ist. 

Das Konzept der Apostel war revolutionär in mindestens dreierlei Hinsicht: 

  1. Wenn jemand mit Agape liebt, hat er "Freimütigkeit am Tag des Gerichts". Ohne dies erschaudert man mit Schrecken, wenn man mit dem endgültigen Gericht konfrontiert wird. Mit ihr dagegen geht er furchtlos in die Gegenwart Gottes,  vorbei an allen seinen heiligen Engeln. völlig ungeniert und zuversichtlich. So etwas war in der Antike unerhört.
  2. "Furcht ist nicht in der Liebe, sondern die völlige Liebe treibt die Furcht aus, denn die Furcht macht Pein (in anderen Bibelübersetzungen: "hat Angst vor Strafe"), wer sich aber fürchtet, ist nicht vollkommen geworden in der Liebe" Vers 18. Furcht und Angst ist die Grundlage der menschlichen Existenz in allen Zeitaltern. Angst, zu tief, um sie zu erkennen, kann uns krank machen, sie nagt an den Eingeweiden der Seele, bis die körperlichen Organe schwach werden in ihrer Widerstandfähigkeit gegen Krankheiten. Jahre können vergehen, bevor wir es sehen oder fühlen, aber schließlich bricht das schwächste Organ des Körpers zusammen, und die Ärzte müssen versuchen, das wiederherzustellen, was Agape verhütet hätte durch Überwinden der Angst. 
  3. Jedes erhabene und moralische Ziel der Menschheit ist nichts ohne Agape, sagt Paulus in seinem berühmten Kapitel über die Liebe in 1. Korinther 13. Man kann mit Menschen- und Engelzungen reden, weissagen und alle Geheimnisse wissen und alle Erkenntnis haben; einen Glauben besitzen, der Berge versetzen kann; seine Habe austeilen und seinen Leib hergeben, das er verbrannt werde, und doch nicht den alles entscheidenden Wirkstoff haben. Es wird nichts nützen. Und Agape hat die phänomenale Eigenschaft, alle Dinge zu ertragen, denn Agape hört nie auf. 

Warum unterscheidet sich Agape so stark von unseren gewöhnlichen Vorstellungen von Liebe? Wieso konnte das Konzept der Apostel eine solche Bedrohung von Platos edler Idee sein? Wir finden die Antwort in einem klaren Vergleich der beiden Konzepte:

 

Gewöhnliche Liebe ist abhängig von der Schönheit und Güte ihres Gegenstandes:

 

Natürlicherweise erwählen wir uns Freunde, die nett zu uns sind, die uns gefallen. Wir verlieben uns in unseren sexuellen Gegenpart, der schön, glücklich, intelligent und attraktiv ist, und wenden uns ab von dem, was hässlich, schäbig, ungebildet oder abstoßend ist. Im Gegensatz dazu hängt Agape nicht von der Schönheit oder Güte ihres Objektes ab. Es steht allein, unabhängig, frei.

 

In der Antike gab es eine Geschichte, die ihre erhabenste Vorstellung von Liebe veranschaulicht:

 

Admetus war ein edler, schöner, junger Mann mit allen persönlichen Vorzügen der Vortrefflichkeit. Er erkrankte an einem Leiden, das gemäß dem Orakelspruch der Götter tödlich enden würde, wenn nicht jemand gefunden werden könnte, der an seiner Stelle stirbt.

Seine Freunde gingen von einem zum anderen und fragten: „Wärst du bereit, für Admetus zu sterben?“ Alle waren sich einig, dass er ein wunderbarer junger Mann war, aber „Sorry“ sagten sie, „wir können nicht für ihn sterben“. Seine Eltern wurden gefragt, und sie sagten: „Wir lieben unseren Sohn, aber es tut uns leid, wir können nicht für ihn sterben“. Schließlich fragten die Freunde das schöne Mädchen, dass ihn liebte, Alcestis.

Ja“, sagte sie, „weil er so ein guter Mensch ist, und weil die Welt ihn so braucht, deshalb bin ich bereit für ihn zu sterben“.

Die Philosophen tönten: „Das ist Liebe – zu sterben für einen guten Mann“. Stell dir ihren Schock vor, als die Apostel sagten, das sei überhaupt nichts. „Nun stirbt kaum jemand für einen Gerechten; für einen Wohltäter entschließt sich vielleicht jemand zu sterben. Gott aber beweist seine Liebe gegen uns damit, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren“. Ja, „als wir noch Feinde waren“ (Römer 5, 7. 8. 10). Eine Botschaft wie diese nimmt entweder deine Seele gefangen oder verwandelt dich in einen unerbittlichen Feind.


Natürliche menschliche Liebe beruht auf einem Gefühl des Bedürfnisses:

 

Der Mensch fühlt sich arm und leer in sich selbst und braucht ein Objekt, um sein eigenes Leben zu bereichern. Ein Ehemann liebt seine Frau, weil er sie braucht, und eine Frau liebt ihren Mann aus demselben Grund.

 

Zwei Freunde lieben einander, weil sie sich brauchen. Es ist natürlich. Jeder fühlt sich leer und einsam.

 

Unendlich reich in sich selbst, fühlt Agape kein Bedürfnis. Die Apostel sagten, dass der Grund, warum Gott uns liebt, nicht ist, weil Er uns braucht, sondern – nun, Er ist Agape. „Denn ihr kennt die Gnade unseres Herrn Jesus Christus, dass er, obwohl er reich war, um euretwillen arm wurde, damit ihr durch seine Armut reich würdet“ (2. Korinther 8, 9).

 

Bis zum heutigen Tag sind wir über eine Liebe erstaunt, die „nicht das Ihre sucht“

(1. Korinther 13, 5). Sogar Kirchen und Gemeinden scheinen fast unwiderstehlich Gottes Liebe zu repräsentieren als „das-Eigene-suchen“, eine Motivation erweckt durch seinen eigenen auf Erwerb ausgerichteten Instinkt. Es wird ihm unterstellt, dass er einen versteckten Wert in uns sah, und dass er einfach ein gutes Geschäft gemacht hat, als er uns kaufte.

 

Wir werden zu dem, was wir anbeten, so beten Scharen von Menschen solch einen Gott an, weil sie ebenfalls ein gutes Geschäft machen möchten. Ihre Religion ist die Seele der Habgier – was sie erwerben wollen, ist der Himmel und seine Belohnungen, himmlische Immobilien, und dieses egozentrische Motiv ist ihr Antrieb. Wenn Agape durchbricht in dieses egozentrische Milieu, ist die Reaktion nahezu genauso wie in der Antike, als Agape durchbrach und das Leben der Menschen veränderte.

Natürliche menschliche Liebe beruht auf einem Sinn für Wert:

 

Viele Afrikaner folgen immer noch dem vorzeitlichen Brautpreissystem, dass dabei auch die mehr subtilere Basis aller anderen Kulturen widerspiegelt. Die Höhe des Brautpreises, der bezahlt werden muss, ist abhängig von den Kosten der Ausbildung, die die Eltern des Mädchens in sie investiert haben. Ein paar Kühe reichen aus für diejenige, die kaum ihren Namen kritzeln kann, eine astronomische Mitgift wird verlangt für Mädchen, die in Oxford oder Cambridge studiert haben.

 

Wir sortieren uns auch gegenseitig in Schubladen. Wenige behandeln den Müllmann genauso höflich und gönnerhaft wie den Bürgermeister oder den Präsidenten. Wenn wir, genauso wie Wasser sein eigenes Level sucht, „nur die lieben, die uns auch lieben, was werden wir für einen Lohn haben? Tun nicht die Zöllner dasselbe? Und wenn ihr nur eure Brüder grüßt, was tut ihr Besonderes?“ fragt Jesus (Matthäus 5, 46. 47). „Man wird dich loben, wenn du dir selbst Gutes tust.“ (Psalm 49, 18 Elberfelder).

 

Im Gegensatz dazu ist Agape ein Prinzip von außerhalb dieser Welt. Anstatt abhängig zu sein vom Wert ihres Objektes, erschafft sie Wert in ihrem Objekt.

 

Angenommen, ich halte einen rauen Stein in meiner Hand, den ich auf einem Feld aufgehoben habe. Wenn ich versuchen würde, ihn zu verkaufen, würde mir niemand auch nur eine Cent dafür geben. Das liegt nicht daran, dass ein Stein von Natur aus schlecht ist, sondern weil er so gewöhnlich ist, ist er eben wertlos. (Eros ist nicht schlecht, es ist wertlos, weil es so gewöhnlich ist wie Steine).

 

Nehmen wir nun an, dass ich diesen Stein in meinen Armen halte, und ihn lieben könnte wie eine Mutter ihr Baby liebt. Und angenommen, meine Liebe könnte wie Alchemie wirken und den Stein verwandeln in ein Stück von massivem Gold. Mein Glück würde gemacht sein! Dies ist ein Beispiel dafür, was Agape mit uns macht.

 

Von uns selbst besitzen wir keinen anderen Wert als der zweifelhafte chemische Inhalt unserer körperlichen Bestandteile. Aber Gottes Liebe verwandelt uns in einen Wert, der dem seines eigenen Sohnes entspricht! „ … dass ein Mann teurer sein soll denn feines Gold und ein Mensch werter denn Goldes Stücke aus Ophir“ (Jesaja 13, 12).

 

Zweifellos kennst du einige Beispiele von menschlichem Strandgut, das in eine Person von unendlichem Wert umgewandelt wurde. John Newton war so einer (1725 – 1807). Ein gottloser Seefahrer, der auf dem Afrikanischen Sklavenmarkt Handel trieb. Er wurde ein betrunkener Kerl, der den Leuten, die er versklaven wollte, zum Opfer fiel. Nach einiger Zeit berührte Agape sein Herz. Er gab sein abscheuliches Geschäft auf und wurde verwandelt in einen geehrten Boten der Guten Nachricht. Millionen erinnern sich an ihn durch dieses Lied, das das „feine Gold“ offenbart, in das er verwandelt wurde:

 

Amazing Grace“ – John Newton

 

Amazing Grace,                                    "Oh Gnade Gottes, wunderbar,

how sweet the sound                               hast du errettet mich!

That saved a wretch like me!                   ich war verloren, 

I once was lost, but know am found,        ganz und gar,

was blind, but know I see.                        war blind, jetzt sehe ich.

Twas Grace that                                      Die Gnade hat mich

taught my heart to fear,                           Furcht gelehrt,

and Grace my fears relieved,                  und auch von Furcht befreit,

how precious did that Grade appear,      seitdem ich mich zu Gott

he hour I first believed!“                           bekehrt,

                                                                 bis hin zur Herrlichkeit!"


Natürliche menschliche Liebe sucht Gott:

 

Alle heidnischen Religion basieren auf der Vorstellung, dass Gott so schwer zu finden ist, wie ein Heilmittel für Krebs. Die Menschen denken, dass er Verstecken mit uns spielt und sich von den Menschen zurückgezogen hat. Nur ganz besondere Menschen sind weise oder klug genug, um zu entdecken, wo er sich versteckt hält. Millionen gehen auf lange Reisen nach Mekka, Rom, Jerusalem oder andere heilige Stätten, um ihn zu finden. Die alten Griechen übertrafen alle von uns, indem sie prachtvolle Marmortempel bauten auf ihren höchsten Hügeln, um dort nach Gott zu suchen.

 

Und wieder ist Agape das Gegenteil. Es ist nicht der Mensch, der nach Gott sucht, sondern Gott sucht den Menschen. „Denn des Menschen Sohn ist gekommen, zu suchen und zu retten, was verloren ist“ (Lukas 19, 10).

 

Der Hirte lässt seine 99 Schafe zurück, die in Sicherheit sind, und riskiert sein Leben, um das eine verlorene Schaf zu finden.

Die Frau zündet ein Licht an und durchsuchte das ganze Haus, bis sie die eine verlorene Münze gefunden hat.

Der Geist Gottes wirkt an dem Herz des verlorenen Sohnes und bringt ihn nach Hause.

 

Es gibt keine Geschichte in der ganzen Bibel von einem verlorenen Schaf, das versucht, seinen Hirten wiederzufinden! Das wirft alle gängigen menschlichen Vorstellungen über den Haufen!

 

Paulus war besessen von diesem großartigen Prinzip. „Aber die Gerechtigkeit durch den Glauben redet so: Sprich nicht in deinem Herzen: „Wer will in den Himmel hinaufsteigen?“ (nämlich um Christus herabzuholen), oder: „Wer will in den Abgrund hinuntersteigen?“ nämlich um Christus von den Toten zu holen! Sondern was sagt sie? „Das Wort ist dir nahe, in deinem Mund und in deinem Herzen!“ nämlich das Wort des Glaubens, das wir predigen“ (Römer 10, 6 – 8).

Das Wort des Glaubens ist so eng mit Agape verbunden wie das Negativ eines Fotos mit dem Foto selbst. Der Glaube ist die Antwort eines aufrichtigen menschlichen Herzens auf diese gewaltige Offenbarung von Agape, und Paulus sagt hier, dass dieses gewaltige Wort „dir nahe“ ist. Hast du die Botschaft gehört? Hier ist der Beweis: Gott hat dich bereits erwählt und dich dort gesucht, wo du dich vor Ihm versteckt hast. Der gute Hirte ist immer auf der Suche und schaut nach uns aus.

 

Unsere menschliche Liebe versucht immer, höher hinaufzukommen:

 

Jeder Erstklässler möchte in die zweite Klasse kommen; ein Kind, das sechs Jahre alt ist, sagt: „Bald werde ich sieben sein“. Kein Arbeitssuchender möchte zurückgestuft anstatt gefördert werden. Der Regionalpolitiker möchte gerne auf höherer Ebene mitmischen, und wahrscheinlich träumt jeder nationale Senator davon, dass er es bis zum Weissen Haus schafft.

 

Wer hat jemals davon gehört, dass ein Präsident freiwillig abtritt, um ein Dienstbote in einem Dorf zu werden? Platos Konzept von Liebe konnte sich so etwas niemals vorstellen. Und wir können es auch nicht!

 

Was die Antike ernüchtert hat, war der Blick auf jemanden, der höher war als ein Präsident, und tiefer und tiefer herunterschritt, bis er sich dem Foltertod eines Kriminellen unterwarf. In dem Text von Philipper 2, 5 - 8, was wohl eine Kurzfassung von Paulus' Lieblingsbotschaft ist, können wir sieben bestimmte immer tiefer gehende Schritte nachverfolgen, die Jesus ging, als er uns zeigte, was Agape ist. 

  1. Da er sich in Gottes Gestalt befand, hielt er es nicht wie einen Raub fest, Gott gleich zu sein.“ Wenn wir in eine hohe Position kommen in der Politik, im Geschäft, oder sogar in der Gemeinde, ist es unsere Natur, dass wir uns Sorgen darum machen, diese wieder zu verlieren. „Unsicher liegt das Haupt, das eine Krone trägt“. Aber der Sohn Gottes verzichtete freiwillig auf seine Krone, motiviert durch diese außergewöhnliche, überirdische Liebe, Agape
  2. Er entäußerte sich selbst“ oder „macht sich selbst zu nichts“. Wir Menschen kämpfen bis auf den Tod, um unser Ansehen aufrecht zu erhalten. Und kühne Heldentaten bedeuten nicht immer das Gleiche wie das sich selbst Entäußern von Christus, denn Paulus sagt, man kann sogar „seinen Leib verbrennen lassen“ und doch keine Agape haben. Wenn er sagt, Christus „entäußerte sich selbst“, meint er damit ein freiwilliges Aufgeben für alle Ewigkeit von allem, was ihm lieb war, etwas, das völlig unmöglich zu tun ist außerhalb von Agape.
  3. Er nahm die Gestalt eines Knechtes an“. Kannst du dir etwas Trostloseres vorstellen als immer dazu gezwungen zu werden, ohne Lohn und Dank zu arbeiten? Von den Engeln sagt man, dass sie Diener seien, „dienstbare Geister“, ausgesandt, um auf uns zu warten (Hebräer 1, 4). Wenn der Sohn Gottes wie einer von ihnen geworden wäre, wäre das schon eine große Herablassung von ihm gewesen, denn er war ihr Befehlshaber. Aber er erniedrigte sich noch tiefer.
  4. Er „ward gleich wie ein anderer Mensch“, „unter die Engel erniedrigt“ (Psalm 8, 5 Elberfelder). Nicht die gekrönte, majestätische Pracht, deren Adam sich erfreute, sondern den erniedrigten Zustand des gefallenen Menschen in der abgrundtiefen menschlichen Entwürdigung der griechisch-römischen Welt. Kein Mensch ist jemals so tief gefallen, dass der Sohn Gottes nicht weit genug gekommen wäre, um ihn oder sie zu erreichen. Und wenn erst Agape den Weg in unser Herz gefunden hat, dann schmelzen alle noch vorhandenen Spuren eines „Ich-bin-heiliger-als-du“-Geistes vor ihr hinweg, und Agape macht es möglich, die Herzen anderer zu erreichen.
  5. In seiner äußeren Erscheinung wie ein Mensch erfunden, erniedrigte er sich selbst“. In anderen Worten, er wurde nicht geboren, um ein bequemes Leben in Cäsars oder Herodes Palast zu leben. Seine Mutter gebar ihn in einem stinkenden Viehstall und war dazu gezwungen, ihren Kleinen in Lumpen zu wickeln und ihn in die Futterbox eines Esels zu legen. Sein Leben war das eines schuftenden Landmannes. Aber das war noch nicht genug:
  6. Er ward gehorsam bis zum Tod“. Dieser bedeutungsvolle Text meint etwas anderes als der verrückte Sprung eines Selbstmörders in der Dunkelheit. Selbstmord bedeutet niemals „gehorsam bis zum Tod“. Jesus blieb und sah der Realität ins Gesicht. Die Art von Tod, dem Christus gehorsam war, war nicht eine Flucht vor der Verantwortung. Es war nicht so, wie Sokrates seinen Schierlings-becher (Giftbecher) trank. Es war wie ein Gehen in die Hölle, die bewusste Verdammung jeder Zelle unter dem vermuteten oder so verstandenen finsteren Blick Gottes. Der siebente Schritt in der Herablassung, die Christus an unserer Stelle erfuhr, macht klar, welch einen entsetzlichen Preis er für uns zahlen musste:
  7. bis zum Tod am Kreuz“. In den Tagen Jesu war ein solcher Tod der demütigendste und schmerzhafteste, der irgend möglich war. Nicht nur war es der grausamste, der jemals erfunden wurde, und nicht nur der schändlichste - nackt aufgehängt vor dem spottenden Mob, der deine Qual mit Schadenfreude beobachtete -, der Tod am Kreuz barg noch einen Horror tiefer als all das. Er bedeutete, dass der Himmel selbst dich verfluchte.

Der Grund dafür war, dass der angesehene antike Schreiber Moses erklärt hatte, dass jeder, der an einem Holz stirbt, „ist verflucht bei Gott“ (5. Mose 21, 23). Und natürlich glaubte das jeder. Wenn ein gerichteter Verbrecher dazu verurteilt wurde, mit dem Schwert getötet zu werden oder sogar verbrannt zu werden, konnte er immer noch beten und darauf vertrauen, dass Gott ihm vergibt und ihm freundlich ist. Er konnte einen gewissen Trost in seinem Tod fühlen.

 

Aber wenn der Richter sagte: „Du musst am Holz sterben“, war alle Hoffnung dahin. Jeder verstand, dass Gott sich für immer von diesem Elenden abgewandt hatte. Deshalb sagt Paulus, dass Christus „ein Fluch für uns wurde, denn es steht geschrieben: Verflucht ist jeder, der am Holze hängt“ (Galater 3, 13). Die Art des Todes, den Christus starb, war der der Verlorenen, die zuletzt in hoffungsloser Verzweiflung untergehen – es ist das, was in dem biblischen Buch der Offenbarung „der zweite Tod“ genannt wird. Und es war natürlich noch eine Million mal schlimmer für Christus, dies durchzustehen als für diese Verlorenen, denn seine Sensibilität für diese Leiden war unendlich viel größer als für irgendeinen von ihnen.

 

Stell dir einen gekreuzten Mann an einem Holzkreuz vor: Scharen kamen, um ihn zu verhöhnen, so wie wir heute zu einem Fußballspiel strömen. Wie ein altes Autowrack, auf das die Kinder Steine werfen, ist er ein menschlich Abgeschriebener, dazu preisgegeben, um verspottet und misshandelt zu werden in unaussprechlichem Entsetzen. Du darfst noch nicht einmal Mitleid oder Sympathie mit ihm haben, denn wenn du das tust, dann stehst du im Widerspruch zu Gottes Urteil über ihn. Du stehst auf Gottes Seite, wenn du faule Eier oder Tomaten auf ihn wirfst. So dachten die Leute damals.

 

Das war der Tod, zu dem Jesus „gehorsam“ war. In seiner Verzweiflung rief er aus: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“. Sei still und ehrfurchtsvoll, wenn du darüber nachdenkst. Du und ich wären diejenigen, die da hätten hindurchgehen müssen, wenn er nicht unseren Platz eingenommen hätte. 

 

Agape ausgestorben:

 

Dieses Prinzip von Agape ist leider ausgestorben unter vielen, die vorgeben, Christi Nachfolger zu sein, weil eine heidnische Vorstellung ganz subtil unser Denken infiltriert hat. Damit meine ich die Lehre von der natürlichen Unsterblichkeit der Seele. Wenn es gar nicht so etwas gibt wie einen tatsächlichen Tod, dann ist auch Jesus nicht wirklich gestorben. Wenn er wirklich ins Paradies gekommen ist an dem Tag, als er am Kreuz war (wie viele glauben durch ein falsch gesetztes Komma in Lukas 23, 43), dann war da nicht ein wirkliches „entäußerte sich selbst“, kein wirklicher Tod am Kreuz, kein Sterben entsprechend dem zweiten Tod, was der wirkliche Punkt ist. Wenn es so wäre, dann hat Christus es nicht getan, er konnte es auch nicht, die Strafe für die menschliche Sünde bezahlen – was bedeuten würde, wir müssten es selbst tun.

 

Die Lehre von der natürlichen Unsterblichkeit der Seele macht logischerweise aus Christi Opfer einen Betrug, ein vorgetäuschtes Theaterstück über das Ertragen des Zornes Gottes für die Sünder, wenn er in Wirklichkeit die ganze Zeit aufrechterhalten wurde durch die Gewissheit einer großen kommenden Belohnung. Aber als die Finsternis einbrach auf dem Berg Golgatha, zog sich das Licht von Gottes Angesicht völlig von ihm zurück. Sein Schrei: „Warum hast du mich verlassen?“ war nicht das Wehklagen eines Schauspielers. Jesaja hatte recht: „Er hat seine Seele ausgeschüttet in den Tod“ (Jesaja 53, 12), sogar in „den zweiten Tod“ (Offenbarung 2, 11).

 

Das Eindringen dieser falschen Vorstellung aus dem antiken Heidentum begann bald nach der Zeit der Apostel, denn Jesus warnte die erste der sieben symbolischen Gemeinden von Offenbarung Kapitel 2 im Vers 4: „Du hast deine erste Liebe (Agape) verlassen“. Als der Feind Gottes die Kraft sah, die sich in diesem Konzept bündelte, war sein erster Schritt auf diesen wesentlichen Punkt gerichtet, um die frühe Gemeinde in den Abfall zu führen. Wir können Schritt für Schritt die fortschreitende Aufgabe des Agape-Konzeptes durch die sogenannten Kirchenväter belegen.

 

Augustinus schließlich arbeitete eine Vereinigung von Agape und egozentrischer Liebe aus, die das Fundament des mittelalterlichen Katholizismus wurde. Martin Luther versuchte, Agape wiederherzustellen, aber traurigerweise kehrten seine Nachfolger wieder zu der Lehre der natürlichen Unsterblichkeit zurück, und Agape starb wieder fast völlig aus. Die Welt ist jetzt reif für die Wiederentdeckung von Agape.

Mittlerweile fangen wir vielleicht gerade an, die Kluft zu empfinden, die menschliche Liebe von Agape unterscheidet. Wenn menschliche Liebe nicht mir ihr veredelt ist, handelt es sich eigentlich nur um verschleierte Selbstsucht. Sogar elterliche Liebe kann ein bloßes „sich-selbst-suchen“ sein, eine subtile Form von Egoismus.

 

Unsere derzeitige Epidemie von ehelicher Untreue ist Beweis genug für den egozentrischen Aspekt der sexuellen Liebe. Wenn die Liebe füreinander Eros ist, basiert sie auf eigensüchtigen Beweggründen. Kein Wunder, wenn solche Liebe stirbt! Im Gegensatz dazu „sucht Agape nicht das ihre“ und sie „hört niemals auf“ (1. Korinther 13, 5. 8). Bedenke: Eros ist in sich selbst nicht etwas Schlimmes, wir sind alle hier durch Eros. Aber wenn deine Ehe nur auf Eros gründet, wird sie wahrscheinlich Schiffbruch erleiden.

 

Abgesehen davon bleibt noch ein zusätzlicher Unterschied zwischen menschlicher Liebe und der Liebe Gottes: Natürliche menschliche Liebe möchte den Lohn der Unsterblichkeit, Agape wagt es, diesen aufzugeben. Und das war es, was alle Wertvorstellungen des Altertums umstürzte.

 

Gott hat nicht einen Enzyklopädie-Artikel über Agape für uns geschrieben. Stattdessen hat er uns seinen Sohn gesandt, um am Kreuz zu sterben, damit wir es verstehen können. Die wahre Dimension dieses Opfers ist, dass es unendlich, vollständig und ewig ist.

 

Christus ging für uns ins Grab, nicht weil er es verdiente, sondern weil wir es verdienten. In diesen letzten paar Stunden, als er da am Kreuz hing in der Finsternis, da leerte er den Kelch allen menschlichen Leides bis zum letzten Tropfen. Das helle Licht, in dem er gewandelt ist hier auf Erden, war verschwunden. Alle Gedanken an einen kommenden Lohn waren aus seinem Geist geflohen. Er konnte die andere Seite des dunklen und furchtbaren Abgrundes, der vor ihm gähnte, nicht sehen. Gott ist Agape, und Christus ist Gottes Sohn und da ist er – stirbt den Tod, den wir verdienen. (Die Tatsache, dass der Vater ihn am dritten Tag zurück ins Leben rief, verringert in keiner Weise die Realität seiner völligen Hingabe am Kreuz um unseretwillen).

 

Jetzt kommen wir zu etwas Beunruhigendem: Es ist nicht genug für uns zu sagen: „Schön, ich bin froh, dass er durch das alles ging, aber meinst du jetzt, ich soll lernen, zu lieben mit Agape? Unmöglich!“

 

Wir sündige, egozentrische Sterbliche können lernen, mit Agape zu lieben, denn Johannes sagt: „Die Liebe (Agape) ist aus Gott, und wer liebt (mit Agape) ist aus Gott geboren und kennt Gott. Wer nicht liebt (mit Agape), kennt Gott nicht, denn Gott ist Liebe (Agape)“ (1. Johannes 4, 7.8).

 

Moses ist ein Beispiel für jemanden, der es gelernt hat. Der Herr gab ihm eines Tages eine besondere Prüfung. Israel hatte den „alten“ Bund gebrochen, indem es das goldene Kalb angebetet hatte, und Gott schlug Mose vor, dass er sie mit einer göttlichen „Wasserstoffbombe“ auslöschen wollte, und mit einem neuen Volk von vorne anfangen wollte – Moses Nachkommen. Die Versuchung, den Platz von Abraham, Isaak und Jakob einzunehmen, war sehr real. Gott liebte ihn, hatte aber genug von Israel. Er bot Moses eine fantastische Aufstiegsmöglichkeit an und Ruhm für alle Zeiten. Also was tat er? Die angebotene Ehre annehmen und Israel vor die Hunde gehen lassen? 

Moses war zutiefst zerrissen. Noch nie hat er so viel geweint in seinem Leben. Hör zu, wie in abgebrochenem Schluchzen dieser Sterbliche, wie wir es sind, versucht, Gottes Absicht zu verändern. „Ach, das Volk hat eine große Sünde getan, dass sie sich goldene Götter gemacht haben! Und nun vergib ihnen doch ihre Sünde“, hier bricht Moses ab, er kann den Satz nicht zu Ende bringen (hier steht der einzige Gedankenstrich in der ganzen englischen King-James-Bibel!). Er erhascht einen Blick auf den Schrecken der ewigen Verdammnis, die sich vor ihm ausstreckt, wenn er Israels Schicksal teilt. Aber er trifft seine Entscheidung. „..wo nicht, so tilge mich aus dem Buch des Lebens“ (2. Mose 32, 31. 32).

 

Moses stand fest in der Prüfung. Ich kann mir vorstellen, wie der Herr seine Arme der Liebe um seinen weinenden Diener legte – er hatte einen Mann gefunden mit einer Liebe (Agape), wie sie auch in seinem Herzen ist.

 

Paulus fand die gleiche Liebe in seinem Herzen. Er wünschte sich ebenfalls „selbst von Christus verbannt zu sein“ um seines verlorenen Volkes willen (Römer 9, 1 – 3). Jeder, der das Kreuz sieht, wie es wirklich ist, und glaubt, findet das Wunder von Agape in seinem 

Herzen wiederhergestellt. Und auf diese Weise wird die Welt erneut auf den Kopf gestellt werden, denn „die Liebe Christi drängt uns“ auf dass wir „hinfort nicht uns selbst leben, sondern dem der für uns gestorben und auferstanden ist“ (2. Korinther 5, 14. 15).

 

Wenn wir Agape im Neuen Testament nicht finden, haben wir das Wesentliche nicht verstanden. Wir bleiben dann auch in der Finsternis über das, was Glaube überhaupt bedeutet, denn der Glaube des Neuen Testamentes ist die Wertschätzung des menschlichen Herzens für „die Breite, die Länge, die Höhe und die Tiefe“ der Agape von Christus (Epheser 3, 18. 19). Es kann keine wirkliche Veränderung des Herzens zur Gerechtigkeit des Glaubens geben ohne ein echtes Verständnis hierfür.

 

Hier sind wir in den letzten Moment vor dem zweiten Kommen von Christus. Die Gemeinde der „Übrigen“ in den letzten Tagen ist dadurch gekennzeichnet, dass sie „die Gebote Gottes halten und haben den Glauben Jesu“ (Offenbarung 14, 12). Wie kann man wirklich die Gebote halten? Die ernüchternde Antwort lautet: „Agape ist des Gesetzes Erfüllung“ (Römer 13, 10). Nichts Geringeres.

 

Es ist der Leitgedanke von Gottes letzter Gnadenbotschaft für diese Welt in Offenbarung 14, 6 - 12. Agape muss vorhanden sein, wenn jemand bereit sein will, dem Herrn zu begegnen, wenn er wiederkommt in seiner Herrlichkeit. Der Glaube, der heute Wunder wirkt durch die Rechtfertigung durch Glauben ist die Antwort eines geschmolzenen Herzens auf die erstaunliche Agape, die sich im Opfer des Lammes Gottes ausdrückt. Dieses Prinzip ist heute wieder „gegenwärtige Wahrheit“.

 

Als die Apostel ausschwärmten und ihre Geschichte erzählten, wurde das Kreuz für die Welt zum Moment der Wahrheit. In diesem aufblitzenden Licht der Offenbarung sah sich jeder Mensch selbst gerichtet. Das Kreuz wurde zur endgültigen Definition von Liebe, und das ist der Grund, warum das Wort Agape die Welt auf den Kopf stellte. Lassen wir es unser Leben auf den Kopf stellen!

 

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Robert J. Wieland - Das WORT, das die We
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